Vielberth kommt in Garching gut an

19 08 2013

Die Mittelbayerische Zeitung schreibt am Freitag, 16.08.2013:

Vor den Toren Münchens wächst ein Gewerbepark heran, der bald die Dimension des Regensburger Pendants erreicht.
(von Bernhard Fleischmann, MZ)

Der Zentralbereich des Business-Campus: Wer hier arbeitet, soll ein angenehmes Umfeld vorfinden. Foto: Stefan Hanke

GARCHING/REGENSBURG. Die Grundidee ist im Prinzip die gleiche, die schon in Regensburg funktioniert hat: Ein geplanter, organisierter Gewerbepark für Unternehmen, der alle Vorteile eines innerstädtischen Standorts bietet, ohne aber dessen Nachteile in Kauf zu nehmen. So ist schon der Gewerbepark Regensburg konzipiert, der inzwischen rund 150 000 Quadratmeter Mietfläche und Raum für etwa 5000 Arbeitsplätze bietet. Nach diesem Prinzip entwickelt sich derzeit auch der Business Campus Garching am Nordrand von München. Dahinter steht jeweils die Dr. Vielberth Verwaltungsgesellschaft.

Platz für 7500 Menschen
Derzeit wächst der Garchinger Campus wieder um ein Gebäude mit 27 000 Quadratmetern und um einen großen Komplex mit gut 30 000 qm, den BMW beziehen wird. Vor kurzem ist erst Osram eingezogen. Sind diese Zubauten fertiggestellt, dann werden in dem Garchinger Firmenpark im nächsten Jahr rund 4300 Menschen arbeiten. Bis zum Jahr 2020 ist ein Ausbau auf etwa 230 000 qm vorgesehen, was dann einer Kapazität von rund 7500 Jobs entsprechen würde. 84 Mieter zählt der operative Geschäftsführer des Campus, Michael Blaschek, derzeit. Dazu zählen unter anderen Amer Sports (Atomic, Wilson), Garmin, die Technische Universität München und das Forschungsinstitut Helmholtz-Zentrum. Den Schwerpunkt bilden Büros, dazu kommen Labors und Entwicklungsabteilungen mit entsprechenden Prüfeinrichtungen. Ergänzend gibt es Serviceeinrichtungen (etwa einen Lebensmittelmarkt) oder etwa einen Zahnarzt. Es ist dieses Puzzle, das für die erfolgreiche Entwicklung eines solchen Standortes entscheidend ist, sagt Blaschek bei einem Ortstermin. Und nennt damit gleichzeitig ein – aus seiner Sicht – Alleinstellungsmerkmal der Vielberth’ schen Managementpraxis.

Christian Bretthauer von der Vielberth-Zentralgeschäftsführung erläutert den entscheidenden Unterschied zu üblichen Firmenparks näher: Es gebe kaum Investoren, die solche Projekte als langfristige Bestandshalter angingen mit einer über zehn Jahre hinausreichenden Perspektive. Üblicherweise würden Gebäude gebaut und, sobald ein Mieter vorhanden sei, sofort verkauft. Weil es die Vielberth-Verwalter anders machen und nicht die schnelle, sondern die langfristige Rendite zählt, könnten sie sich auch vom Wettbewerb abheben. Sie gehen die Entwicklung eines Standortes an wie ein Städteplaner. Dann enthält ein Gewerbepark halt nicht nur Büros, sondern auch kostenlos zu benutzende Parkhäuser, eine Nahversorgung für die Mitarbeiter, eine passende Gastronomie und auch eine Kindertagesstätte.

Diese Herangehensweise hatte um das Jahr 2000 herum auch den damaligen Garchinger Bürgermeister überzeugt, der einen Business-Park nach Vielberth’scher Logik guthieß. Garching mit seinem Gewerbegebiet Hochbrück war seinerzeit geprägt von Produktion und Logistik. Den Anschluss an die Dienstleistungsstrukturen hatte man verpasst, wie Bretthauer zurückblickt. Unterschleißheim, Ismaning, Unterföhring wuchsen, Hochbrück stagnierte.

Eine Energiezentrale am Gelände
Die Vielberth-Mannschaft beschäftigte sich mit Garching und kam durch Studien zu dem Schluss, dass München in Zukunft vor allem in nordöstliche Richtung wächst. Der Anschluss an öffentliche Verkehrsmittel war wichtig und mit der bestens getakteten U- Bahnlinie 6 gegeben. Zusätzlich verlockend war laut Bretthauer die Nähe zum Forschungsgelände mit Technischer Universität, Leibnitz-Rechenzentrum und der Nuklearforschung. Der Rest ist bekannt: Trotz selbstbewusster Mietpreise ist der Campus bestens vermietet. Weitblick zeigten die Macher auch beim Thema Energieversorgung. Sie installierten eine Energiezentrale fürs ganze Gelände. Als Garching auf Geothermie setzte, zog der Business Campus mit. Statt wie zu Beginn mit Gas und Strom wird seither mit dieser regenerativen Quelle komplett geheizt und auch gekühlt. 

Standorte für rund 19 000 Jobs
• In der Regie der Dr. Vielberth Verwaltungsgesellschaft mbH (DV) werden zentrale Standorte für Handel und Dienstleistung entwickelt und verwaltet.
• Neben dem Donau-Einkaufszentrum Regensburg und dem Brücken-Center Ansbach gehören dazu 17 Euro Rastparks und Business-Landschaften wie der Gewerbepark Regensburg (mehr als 300 Firmen, fast 5000 Arbeitsplätze, Gesamtmietfläche 155 000 Quadratmeter) sowie der Südwestpark Nürnberg (230 Firmen, rund 7500 Beschäftigte, 190 000 Quadratmeter).
• Die Entwickler und die angegliederte Gewerbeplan GmbH (ca. 60 Architekten, Ingenieure, weitere Spezialisten) sorgen darüber hinaus für den Aufbau des Business Campus Garching ein. Er wird im Endausbau rund 7500 Jobs auf 230 000 Quadratmetern vereinen. Fast 90 Firmen und Institutionen haben sich bereits nahe der „Allianz Arena“ angesiedelt, etwa Amer Sports (Atomic, Salomon …), BMW, Bombardier, Harman, Osram, Texas Instruments oder die TU München.
• Insgesamt sind an den DV-Standorten annähernd 900 Adressen mit derzeit rund 19 000 Beschäftigten vertreten. (fl)


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